Fossile Abhängigkeiten durch den KI-Hype in den USA und Deutschland

KI-Hype Briefing: Rechenzentrum
Andreas Paikert, Moritz Leiner, Sarah Brandt, Signe Moe

Briefing, 2025
Herausgeber: urgewald e.V.

Die Analyse zeigt am Beispiel der USA und Deutschlands, wie stark der rasante Ausbau von Rechenzentren mit der Expansion klimaschädlicher Gasinfrastruktur zusammenhängt.

Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft. Doch der enorme Energiehunger der dafür benötigten Rechenzentren und kurzsichtige Entscheidungen der Betreiber könnten dafür sorgen, dass große Mengen zusätzlicher CO2-Emissionen entstehen. Nach Prognosen der Internationalen Energieagentur könnte der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 um 15 Prozent pro Jahr auf rund 945 Terawattstunden ansteigen – das ist rund das Doppelte der Strommenge, die in Deutschland im gesamten Jahr 2024 verbraucht wurde. Statt diesen Mehrbedarf konsequent erneuerbar zu decken, setzen viele Unternehmen auf fossile Versorgung.

Besonders deutlich zeigt sich der Zusammenhang zwischen KI-Hype und fossiler Expansion in den USA. Dort sind aktuell 125 Gigawatt neue Gaskraftwerkskapazität geplant – mehr als in jedem anderen Land weltweit. Doch auch in Deutschland wird der Ausbau von Rechenzentren zunehmend als Argument für neue Gaskraftwerke genutzt. Rund 12 Prozent der derzeit geplanten Gaskraftwerksleistung in der Bundesrepublik stehen mit der Versorgung von Rechenzentren in Verbindung. Verantwortlich sind Unternehmen wie Uniper, EP Investment oder die Mainzer Stadtwerke.