Die Öl- und Gasindustrie steckt global in einer tiefen Krise. Das fossile System gerät zum einen durch die immer billigeren Erneuerbaren unter Druck, zum anderen durch eine nicht mehr zu stoppende und politisch gelenkte Energie- und Verkehrswende. Die Folgen sind niedrigere Preise, weniger Gewinn und “stranded assets” (also Vermögenswerte wertlos gewordener Unternehmensanteile und Anlagen) auf allen Ebenen. Gerade die Unternehmen, die Projekte mit hohen Kosten betreiben, wie zum Beispiel die Fracking-Industrie in den USA, geraten als Erstes ins Straucheln. Große Wachstumsprognosen, unter anderem für petrochemische Produkte wie Plastik oder Düngemittel und Pestizide, sind nicht mehr haltbar. Der Einbruch der Nachfrage durch die Covid19-Pandemie und die Turbulenzen an den internationalen Ölmärkten haben das Ende des Erdölzeitalters beschleunigt.
Doch was ist mit fossilem Erdgas, das von vielen nach wie vor als “kleineres Übel” und “Brückentechnologie” in eine klimafreundliche Zukunft propagiert wird?
In diesem Online-Seminar wollen wir uns mit den Aussichten der Gasindustrie weltweit befassen. Wir beleuchten die aktuellen und zukünftigen finanziellen Risiken der Branche und fragen, was die internationalen Trends mit der Gasindustrie in Europa und Deutschland zu tun haben und welche Rolle Banken, Versicherungen und Finanzmärkte bei dem notwendigen Ausstieg aus fossilem Gas spielen können.
Mit:
- Kathy Hipple, Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA)
- Mike Coffin, Carbon Tracker
- Regine Richter, Urgewald
Moderation: Lili Fuhr, Referentin Internationale Umweltpolitik, Heinrich-Böll-Stiftung
Die Veranstaltung wird für ein deutschsprachiges und englischsprachiges Publikum simultan gedolmetscht.
Eine Anmeldung ist erforderlich.
Rückfragen an: Annette Kraus, kraus@boell.de
