urgewald kommentiert das gestern von der Deutschen Bank veröffentlichte Transition Finance Framework.[1] Philipp Noack, Finanz-Campaigner bei urgewald, sagt: „Das neue Rahmenwerk ist erschreckend ambitionslos. Es ist erstaunlich, wie viel Aufwand die Deutsche Bank in diese Textarbeit steckt und gleichzeitig nicht bereit ist, den einfachsten Schritt für mehr Nachhaltigkeit zu gehen: den Ausschluss der Finanzierung fossiler Expansion. Und es kommt sogar noch schlimmer. Das ‚Transition Finance Framework‘ verwässert die sowieso schon ambitionslosen Nachhaltigkeitsbemühungen der Deutschen Bank weiter. Gefährliche technische Scheinlösungen wie CCUS bei Gaskraftwerken oder Wasserstofferzeugung mittels Atomkraft möchte sie salonfähig machen.“
Hintergrund:
Durch das neue Transition Finance Framework kategorisiert die Deutsche Bank bestehende Finanzierung so neu, dass sie künftig als „nachhaltig“ gelten. Dieser Topf der „nachhaltigen und transitionsbezogenen Finanzierung“ soll bis zum Jahr 2030 insgesamt 900 Milliarden Euro umfassen. Um den Begriff wird ein aufwendiges, kompliziertes Rahmenwerk gesponnen, das offenbar dazu dient, die Bank für ihre Investoren bzw. in der Öffentlichkeit besser aussehen zu lassen. Wenn Geschäfte oder Kunden nicht in das Transition Finance Framework fallen, werden sie in den meisten Fällen trotzdem weiter finanziert. Der reale Beitrag des neuen Frameworks für die klimaneutrale Transformation ist somit sehr fraglich.
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