Unterwasser in der VIP

Den "Amazonas der Ozeane" schützen

urgewald kämpft gemeinsam mit Partner*innen vor Ort dafür, die Meeresstraße Verde Island Passage (VIP) auf den Philippinen vor den geplanten fossilen Gasprojekten zu schützen.

Die Meeresstraße Verde Island Passage (VIP) in den Philippinen ist wegen ihres weltweit einmaligen Artenreichtums als „Amazonas der Ozeane“ bekannt. Sie beherbergt etwa 1.736 Fischarten. Rund 60% aller weltweit bekannten Küstenfischarten finden sich hier. Felsschluchten, Riffe, über 300 Korallenarten und Tausende anderer Lebewesen sind ebenfalls in der VIP zu finden. Mehr als 2 Millionen Menschen sind für ihren Lebensunterhalt und ihre Nahrung in Form von Tourismus und Fischfang auf eine intakte VIP angewiesen. Gleichzeitig ist die Passage einer der meistbefahrenen Seewege des Landes. Inmitten dieses Naturparadieses planen Konzerne den Bau einer fossilen Gasinfrastruktur gewaltigen Ausmaßes. 

Zusammen mit Partner*innen vor Ort setzt sich urgewald dagegen zur Wehr – denn auch europäische Banken und Investoren haben sich in jüngerer Zeit in Form von Finanzdienstleistungen und Investitionen beteiligt. 

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Bild von Johanna Frühwald
Johanna Frühwald
Internationale Finanzkampagnen
johanna.fruehwald@urgewald.org
Unterwasser in der VIP

Artenreichster mariner Lebensraum

Die Verde Island Passage ist eine Meeresstraße auf den Philippinen. Sie liegt inmitten des so genannten Korallendreiecks zwischen der Provinz Batangas und der Insel Mindoro, südlich von Manila, und  erstreckt sich über 1,4 Millionen Hektar. Palmen säumen ihre Küste, Wälder ziehen sich die Hügel hoch. Unter Wasser entfaltet sich eine faszinierende Welt. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine größere Vielfalt an Küstenfischen und anderen Meerestieren. Deshalb ist die Verde Island Passage geradezu ein Paradies für Forscher*innenDie Meeresstraße ist so artenreich, dass sie eine Art „Sicherheitskopie“ für geschädigte Meeresökosysteme der Philippinen darstellt.

Fotos: Alvin Simon für ProtectVIP 

Gaskraftwerk in der VIP

Fossile Geschäfte bedrohen das Naturparadies

Acht Flüssiggasterminals sowie acht Gaskraftwerke sollen in der VIP entstehen, mit allen damit verbundenen Gefahren für das Ökosystem und Klimafolgen. Statt die enormen Potentiale der Philippinen für den Ausbau erneuerbarer Energieträger zu heben, treiben Konzerne, allen voran die philippinische San Miguel Corporation und der internationale britische Öl- und Gasriese Shell, das Land in langfristige fossile Abhängigkeit.

Protest in der VIP von lokaler Bevölkerung

Gefahren für die VIP durch den Gasausbau

  • Vergiftung von Luft und Wasser
    Erhitzung des Meerwassers im Kühlkreislauf der Kraftwerke, was zu einer Unterbrechung der Reproduktionszyklen von Meereslebewesen und weniger Fischfang führen kann
    Massive Zunahme der Schifffahrtsaktivitäten und daraus resultierender Verlust von Flora und Nistplätzen für Fische und andere Meeresbewohner
    Verdrängung von Küstengemeinden
Protest in der VIP

Protest im Paradies

Gegen den Ausbau der fossilen Gasanlagen gibt es in den Philippinen starke zivilgesellschaftliche Proteste. Vorangetrieben werden sie maßgeblich von unserer Partnerorganisation Center for Energy, Ecology, and Development (CEED) und der Fischer-Vereinigung gegen den Gasausbau in der VIP (Bukluran ng Mangingisda ng Batangas). Unter anderem unterstützt und vernetzt CEED Gemeinden in der Verde Island Passage, die von Fischfang und Tourismus leben. Die Fischereigemeinden von Batangas sind die ersten, die die Auswirkungen der Gasexpansion spüren werden. Die Fischer*innen fangen schon heute weniger Fisch als je zuvor. Sie befürchten, dass der aggressive Ausbau von LNG-Terminals und Gaskraftwerken ihre Situation verschlechtern wird. Die Protestbewegung setzt sich gegen den Druck der fossilen Industrie und ihrer Unterstützer zur Wehr und fordert eine konsequente Energiewende für die Philippinen.

Fischer Ka Simo auf der UBS Hauptversammlung 2024

Wir decken die Geldflüsse in die Gaskonzerne in der VIP auf

Als unsere Partnerorganisation CEED uns bat, die „Protect VIP“-Kampagne zu unterstützen, war sofort klar: Wir sind dabei. Denn die größten Treiber des Gasausbaus – Shell und die San Miguel Corporation – stehen seit Jahren auf unserer Global Oil & Gas Exit List (GOGEL).

Unsere Recherchen zeigen: Hinter den fossilen Projekten stehen nicht nur Geldgeber aus Asien und den USA, sondern auch europäische Finanzinstitutionen – darunter Standard Chartered, ING, UBS, die Deutsche Bank und der Allianz-Vermögensverwalter PIMCO. Genau hier setzen wir an und erhöhen den Druck, damit die Finanzströme versiegen und die Zerstörung der Verde Island Passage gestoppt wird.