urgewald und das Insure-Our-Future-Netzwerk konfrontieren den weltweit größten Rückversicherer Munich Re heute mit seinen schädlichen Flüssigerdgas/LNG-Geschäften. Ein Werbefahrzeug wird von 7.00 bis 15.00 Uhr rund um die Konzernzentrale in München die Öffentlichkeit über die Versicherungsgeschäfte des Konzerns mit LNG-Unternehmen informieren. Auf den großflächigen LED-Werbetafeln fordern die NGOs Munich Re zu stärkeren Klimaschutzmaßnahmen und dem Ausschluss von LNG-Geschäften auf. Eine der Botschaften lautet: „Choose climate science over dirty deals!“.
Ab ca. 10.30 Uhr werden Fotos der Aktion hier abrufbar sein:
https://cloud.urgewald.org/index.php/s/2pS9gfdfm3ZDweY
Die Protestaktion folgt auf die Austritte von Munich Re aus vier bedeutenden Klimaschutzinitiativen – „Net Zero Asset Owner Alliance“, „Net Zero Asset Managers Initiative“, „Climate Action 100+“ und „Institutional Investors Group on Climate Change“ – die der Konzern am 6. Juni 2025 bekanntgab.[1] Als Grund für die Austritte verwies Munich Re auf Unsicherheiten in verschiedenen Rechtsräumen sowie angeblich zu umfassende Berichtspflichten. Das Unternehmen wolle aber an seinen Klimabemühungen festhalten und kündigte neue Klimaziele für Ende 2025 an.
Gleichzeitig schwächte Munich Re seine Wortwahl bezüglich der Unterstützung des Pariser Klimaabkommens in einem Update seiner Richtlinie zu fossilen Energien ab.[2] Bisher gab das Unternehmen an: „Unser konzernweites Ziel ist es, zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens beizutragen.“[3] Seit dem 13. Juni heißt es nun in deutlich vagerem Wortlaut: „Munich Re bemüht sich ebenfalls, einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens zu leisten.“[4]
Regine Richter, Versicherungs-Campaignerin bei urgewald, sagt: „Statt mutig für Klimaschutz einzustehen, mit dem der Rückversicherer seit Jahrzehnten in Verbindung gebracht wird, zieht er den Kopf ein. Offenbar versucht Munich Re damit auf Donald Trumps Anti-Klima-Agenda zu reagieren und möchte sein umfangreiches US-Geschäft schützen. Der Versicherungsriese verkennt die fatale Signalwirkung, die der damit in die Welt sendet.“
Richter ergänzt: „Will Munich Re seine Klima-Glaubwürdigkeit behalten, muss der Konzern seine neuen Klimaziele Ende dieses Jahres für einen Ausstieg aus der Versicherung von LNG nutzen. Dies ist unsere Botschaft an die Konzernführung und die Mitarbeiter*innen von Munich Re, die genau wissen, wie viel auf dem Spiel steht. Die neuen Regeln werden auch zeigen, ob Konzernchef Joachim Wenning, dessen Vertrag 2026 endet, vorher noch ein klares Signal für den Klimaschutz setzen möchte.“
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[1] Vgl. https://www.munichre.com/de/unternehmen/media-relations/statements/2025/statement-2025-06-06.html
[2] Vgl. https://www.munichre.com/content/dam/munichre/contentlounge/website-pieces/documents/MunichRes-approach-to-fossil-fuels-in-underwriting-and-investment.pdf/_jcr_content/renditions/original./MunichRes-approach-to-fossil-fuels-in-underwriting-and-investment.pdf
[3] Übersetzt von urgewald aus dem englischen Original: “Our Group-wide objective is to contribute to achieving the goals of the Paris Agreement”
[4] Übersetzt von urgewald aus dem englischen Original: „Munich Re also endeavours to play a part in meeting the targets of the Paris Agreement”